Kontaktzone
24.03.2023
ist der Titel von künstlerischen und landschaftsplanerischen Interventionen rund um die Lärmschutzwand der RRX-Bahnstrecke quer durch Düsseldorf. Der Entwurf wurde von der Jury des Wettbewerbs gleichzeitig mit zwei weiteren Entwürfen als Gewinner ausgewählt.
Die KONTAKT ZONE reagiert multidimensional auf die verschiedenen Situationen mit den Komponenten Licht, Vegetation, und Begegnung. Die KON TAKT ZONE wird so zu einem lebendigen, sich dynamisch entwickelnden und verändernden Raum.
Eine rhythmische Beleuchtung in der Zyklen des Fahrtwindes ist das Leitmotiv unseres Entwurfs. Durch wind-harvesting an der Strecke wird der Fahrtwind der vorbeifahrenden Züge aufgenommen und visualisiert. Animierte, pulsierende Lichtstreifen und Klanginstallationen begleiten die Stadträume entlang der Strecke. Lineare Leuchtelemente werden vor den Lärmschutzwänden errichtet und leuchten im Rhythmus des Fahrtwindes, welcher durch kleine Mikrophone aufgenommen wird. Lichtintensität, Ausrichtung (zum Grün? Zu den Menschen?) und Bezug zum umgebenden Stadtraum und reagieren auf unterschiedliche Lichtverhältnisse. Für verschattete Orte, sowie unter Brücken oder in Tunneln, schlagen wir eine weitere, animierte Form der Beleuchtung vor, welche ebenfalls die Energie des Fahrtwindes aufnimmt, aber diesen im Stadtraum als Lichtquelle für Menschen und Pflanzen animiert weiterleben lassen. Dafür schlagen wir kompakte, kleinteilige Lichtinstallationen vor, welche nach dem Prinzip von Zellularautomaten funktionieren.
So können die Lampen die Energie des Fahrtwindes gewinnbringend für Menschen und Pflanzen in den Stadtraum tragen.
Die Leuchtelemente und Installationen sollen nicht nur den Stadtraum für die Menschen beleuchten, sondern gleichzeitig auch auf den Lärmschutzwänden, begleitenden Stützmauern, und den Leuchten selbst kryptogamen Bewuchs ermöglichen und fördern – Algen, Flechten, Moose. Diese binden riesige Mengen Kohlendioxid und Stickstoff aus der Atmosphäre und beeinflussen so auch positiv das Stadtklima. Die Stickstoffmenge, die von den kryptogamen Schichten fixiert und somit dem Boden und anderen Lebewesen zugeführt wird, entspricht der Hälfte des an Land natürlich fixierten Stickstoffs, was für die Entwicklung von Ökosystemen von besonders großer Bedeutung ist, da Stickstoff oft die limitierende Nährstoffkomponente darstellt. Sie sind also auf geringster Fläche im Stadtraum extrem wirksam.
Der Entwurf entstand in einem Team Green Noise, Berlin (Ursula Damm), Dr. Klaus Fritze, Rudolph Langner – Station C23 – Architektur- und Landschaftsarchitektur, Andreas Hecker (Bauhaus Universität Weimar), Felix Bonowski.