ich -> ich’

27.02.1996

Die Installation besteht aus einer Computeranimation auf der Basis eines 3-D Scans meines Körpers.

Eine Kamera fährt langsam um diesen Scan, um oben und unten das leere Innere der Hülle preiszugeben.

Hier wird thematisiert, wie der Computer eine so gänzlich verschiedene Struktur des Objektaufbaus hat als die Natur. Während Fleisch und Blut unsere Haut und ihre Erscheinung bedingen, liefert der Computer nur eine leere Hülle. Die sinnliche Nähe, die für Sekunden erzeugt wird, kippt während der Kamerafahrt um in Ernüchterung über das fehlende Innere.

Münster/Düsseldorf 1996

Video:

I -> I’ from resoutionable on Vimeo.

spiegeln & drehen

Spielgeln & Drehen, Installation im Ludwig Forum in Aachen 1996

Exhibition at Ludwig Museum Aachen


Stadtplan von Köln, auf Rollen montiert, Bump&Go-Cars, Asphalt, Musterzeichung auf der Wand

draw_aerial10

Installation “Gebirge” im Neuen Aachener Kunstverein 1993

Dias mit Musterzeichnungen über Luftfotos, in Betontrichter montiert.

Island
Landscape Aachen

Spiegeln und Drehen (7/5/4)

Kartonmontage, Bleistiftzeichnung auf dem Boden, Spiegel

Bazon Brock in “Die Welt zu Deinen Füßen”

View into the mirror of the Installation 7/4

die liebesgabe

27.02.1995

Installation mit Motor, Feuer, Zeitung, Projektion

“Die Liebesgabe” wurde produziert anläßlich der Ausstellung “Territoires occupes – Kunst-Konversion” 1995 des Frac Metz/Frankreich, kuratiert von Beatrice Josse. Ursprünglich geplant für die Vauban Festung in Bitche, Frankreich, wurde die Installation in Montmedy gezeigt.

Die Idee, über die kollektive Rache an Frauen zu arbeiten, kam mir durch Erzählungen meines Vaters. Er erinnerte sich an junge, deutsche Männer, welche deutsche Frauen entführten, die sich auf die Soldaten des Gegners einliessen, um ihnen die Haare zu scheeren. Bei den Recherchen über diese Form der Strafe fand ich sehr viele Berichte aus Frankreich, wo genauso wie in Deutschland diese Handlungen aus der Besatzungszeit tabuisiert werden.

Die Arbeit besteht aus einer Maschine, welche von mir gedruckte Zeitungen verbrennt. Auf diesen Zeitungen ist die Geschichte des Haareschneidens als Strafe dokumentiert – von der Edda über mittelalterliche Quellen bis hin zu einem Bericht meines Vaters. Die Besucher können während des Betriebs der Maschine die Zeitungen lesen und erleben, wie sich kurz vor der Schale mit dem Feuer ein Bild auf der Zeitung konkretisiert (eine Frau, die sich durch die Haare fährt), um dann die Vernichtung der Geschichten im Feuer zu erleben.

Der Titel “die Liebesgabe” erinnert an die Geschenke, welche Soldaten gemacht wurden, die an die Front gingen. Die Arbeit wurde ausgestellt in einer Vauban-Festung in Nordfrankreich anlässlich einer Ausstellung über Frauen in den Besatzungsgebieten. Diese Arbeit soll verstanden werden als hommage an Frauen, welche in Zeiten den Kriegs die Fronten missachten.

Quellen

Thors hausfrau ist Sif, die haarschöne göttin, die mit goldener lockenfülle prangt, wie das feld im schmuck der goldenen kornähren. Ihr goldhaar ist ein werk der zwerge. Loki hatte einst tückischer weise der Sif ihr haupthaar abgeschnitten. Thor wollte ihm alle knochen zerschlagen, aber Loki versprach den schaden zu ersetzen. Er fuhr zu den zwergen, Ivaldis söhnen, und diese verfertigten für Sif einen neuen goldenen haarschmuck, der wie anderes haar wuchs.

aus: “Die Edda”, Altnordische Mythologie S. 58, Hrg. von Hermann Lüning, Zürich 1859

Als Sommergöttin deutet man gewöhnlich Sif, die Gattin des Donnergottes. …Sifs schönes, langes Haar schnitt Loki [Gott des Feuers] ab, und die Zwerge mußten ihr deshalb ein neues goldenes fertigen. Man sieht darin das Getreide, das beim Reifen als ein anderes erscheint wie im grünen Halm, bezogen … auf das Gelben des grünen Pflanzenschmuckes überhaupt. Glaublicher scheint mir, dass Sif hier als Gewittergöttin gedacht ist. Die Blitze werden ihrem Haar verglichen, das ein feindlicher Gott ihr im Gewitter raubt, worauf die blitzschmiedenden Zwerge ihr ein neues fertigen müssen(4).
(4) Mannhardt Mythenforschungen S. 85 sah in dem Abschneiden des Haars der Sif den Versuch Lokis, die Sonnenstrahlen zu verbergen.

aus: Die deutschen Frauen in dem Mittelalter, Bd. I, S. 33 von Karl Weinhold, Wien 1882

Es geschah hernach, er verliebte sich in ein Weib im Bachtal Sforek,ihr Name war Dlila.Die Tyrannen der Philister fuhren zu ihr hinauf und sprachen zu ihr: Betöre ihn und ersieh,wodurch seine Kraft so groß ist wodurch wir ihn übermögen, daß wir ihn binden können, ihn niederzubeugen, und dir wollen wir selber geben, jedermann tausend und hundert Silberstücke …er sprach zu ihr: Ein Messer ist über mein Haupt nicht gefahren, denn ein Geweihter Gottes bin ich vom Mutterleibe an: würde ich geschoren, meine Kraft wiche von mir, schwach würde ich, gleich würde ich allem Menschenvolk. … Sie schläferte ihn auf ihren Knien ein, … und ließ die sieben Strähnen seines Hauptes abscheren: sie begann seine überwältigung, seine Kraft wich von ihm.

aus: Altes Testament, Richter 16,4ff, übersetzt v. Martin Buber

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27.02.1992

Ausstellung im Goethe House New York, 1992

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Eisenskulptur, Erdsäulen, Windrad
Tauben, Taubenschlag, vier Monitore
Videos aus dem Grand Central Station in Manhatten
Texte römischer Auguren (Vogelflugdeuter)
1992

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Der Text des Videos:

Es erwies sich, dass der menschliche Geist von sich aus in eigener, ungehemmter und freier Bewegung, zwiefach prophetische Fähigkeiten entwickeln kann: im Zustand des Traums und im Zustand der Raserei.

Worin besteht also das Wesen des Sehertums?

Es macht, dass Vögel, die regellos hier- und dorthinschweifen, etwas anzeigen und ein Handeln bald gebieten, bald verbieten, entweder mit ihrem Gesang oder ihrem Flug. Die Zeichen werden nicht durch eine absichtliche Handlung des Menschen hervorgerufen, sondern tragen sich von selbst im natürlichen Lauf der Dinge im Raum zwischen Himmel und Erdboden zu.

Der Zugvogel pflegt zweimal jährlich in das Stadium der Zugbereitschaft zu treten; der Vogel setze sich nunmehr zum Zug in Bewegung, und, soweit er dies als Käfigvogel nicht vermag, äussert sich die Zugunruhe durch Flattern oder durch schwirrende Ausschläge der halbgeöffneten Flügel.

Manche Vogelarten ziehen einzeln, andere in mehr oder weniger geschlossenen Verbänden, bei denen die Einzelvögel ziemlich gleichartige Abstände einhalten und bei Richtungs.- und Geschwindigkeitswechsel in bestimmter Weise manövrieren. Die Entfernung, welche sie zurücklegen, ist unermesslich. Den Zeitpunkt des Abflugs setzen sie gemeinsam fest. Sie ziehen in die Höhe, um weithin sehen zu können, wählen einen Führer, dem sie folgen und haben am Ende der Flugformation abwechselnd Vögel verteilt, die den anderen zurufen und die Schar durch ihre Stimme zusammenhalten sollen. Mit dem Südwind fliegen sie nicht. Dieser ist natürlich feucht und zu schwer; andererseits wollen sie sich wegen ihrer Körperschwere und ihrer geringen Kräfte vom Wind tragen lassen – deshalb jener Klageton, der ihnen die Anstrengung beim Fliegen auspresst.

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“ZufliegendeVögel”, durch ihren Flug günstige Zeichen gebend, sind jene, die in hurtigem, günstigen Voranflug höher und mehr himmelwärts fliegen.
“Langsam” werden Vögel genannt, die einen, der eine Tat vollbringen will, dazu bewegen, die Angelegenheit hinauszuschieben.
“Umflieger” sind Vögel, die im Fluge einen Kreis beschreiben.
“Hässlich” werden Vögel genannt, die durch ihren Gesang Unglück ankündigen.
“Über alles hinausschweifend” wird ein Vogel genannt, der vom höchsten Gipfel aus seine Stimme erhebt, weil er gleichsam in höchster Höhe und über alles hinaus fliegt.
Der buntgefiederte Feldvogel deutet auf Verwirrung, ein Felsenvogel auf Hungersnot.
Gute Zeichen gibt der weisse Reiher, wenn er gen Süden oder Norden fliegt.

Quellen:

Marcus Tullius Cicero: Über die Wahrsagung.
Hrg. und übers. von Christoph Schäublin, Darmstadt 1991

Theodor Mommsen: Römisches Staatsrecht, Bd. I, S. 74, Leipzig 1876

C. Plinius Secundus d. Ä.: Naturkunde, Bd. X.; Hrg. und übers. von Roderich König, München 1986

Ernst Schüz: Vom Vogelflug, Frankfurt 1952

Sextus Pompeius Festus: De verborum significatu …,
Hildesheim, New York 1978
Übersetzung von Werner Damm

C.O. Thulin: Die etruskische Disciplin, Darmstadt 1968

venus I-IV

27.02.1989

Die Installation besteht aus vier Teilen, jede stellt eine Sichtweise dar, wie auf die Natur geschaut wurde in der Menschheitsgeschichte. Sie beginnt mit dem berühmten Text von Lucrez. 

Quellen der Installation Venus I

Installation im Ludwig Museum im Deutschherrenhaus, 1994

Diaprojektionen:

  1. Aufnahme des Paneten Venus, verschleiert von seiner Wolkenhülle
  2. Aufnahme der Venusoberfläche, gemacht von einer der russischen Venerasonden kurz vor ihrem Verglühen

Texte:

  1. Titus Lucretius Carus: Von der Natur der Dinge, Reclam Verlag Leipzig
  2. Bernhard von Fontenelle: Von mehr als einer Welt, ca. 1690
  3. Apuleius Madaura: Der goldene Esel Propyläen-Verlag, Berlin 1920
  4. Carl Sagan: Unser Kosmos, Droemer Knaur, München 1982

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Venus II

Installation, bestehend aus Kleider aus Nesselbatist, Wäscheleine, Zinkwanne, CO2-Gasflasche und gepreßten Pflanzen einer Brachlandgesellschaft

Venus II, Installation im Ludwig-Museum im Deutschherrenhaus, Koblenz 1994

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Venus III (Aphrodite terra)

Küchentisch, Basaltschotter, BH,
Filmprojektion von Luftaufnahmen auf Glasfläche unter dem BH
1993

Ähnliche Vorstellungen ergaben sich auch für die hellen Gebiete alpha, die sich als weitläufige Hochebene erwiesen haben. Sie erhielten den Namen Aphrodite, nach der Göttin der Liebe und Schönheit, die in der altgriechischen Mythologie für die Venus steht. Innerhalb der Grenzen dieser Hochebene sind zwei große Erhebungen entdeckt worden, …
Ihr Basisdurchmesser beträgt ungefäht 700km und die Höhe in Bezug auf ihre Umgebung 6 bis 8 km.Diese Berge verführen dazu, sie mit großen, schildähnlichen Vulkanen in Verbindung zu bringen. Neben diesen phänomenalen Gebilden, die große Flächen einnehmen und eine fast homogene Reflexionsfähigkeit besitzen, sind relativ kleine Berge, Hügel, Vertiefungen und Talkessel entdeckt worden.

Venus III, Installation im Ludwig-Museum im Deutschherrenhaus, Koblenz 1994

Venus IV (Normal Null)

Venus IV, Installation im Ludwig-Museum im Deutschherrenhaus, Koblenz 1994

Installation aus Gipsabgüssen von Frauen, bekleidet mit Angoraunterhosen
neonbeleuchtete Oberfläche mit Texten aus juristischen Lehrbüchern (Probefälle von Ehescheidungen)
Diagramm des ansteigenden Meeresniveaus (Indikator des Treibhauseffekts)
Fotos von Arbeitern der Stadtwerke
Ventilator, Schilder
Ado-Gardine
Bauschutt
1994

Venus II, Installation im Ludwig-Museum im Deutschherrenhaus, Koblenz 1994

Texte zur Arbeit downloaden (PDF)

conv_venus041

earth sculptures

27.02.1984

  • Erste Erdskulptur

Earth sculptures outdoor

08.07.1982

  • Outdoor 1982